Gips ist ein in der Natur weit verbreitetes Mineral. Entstanden im Lauf der Erdgeschichte vor rund 100 bis 200 Millionen Jahren durch Verdunstung von Wasser und Ablagerungen, ist Gips einer der wichtigsten Werk- und Baustoffe des Menschen. Seine kreative Verwendung ist bis ins 7. Jahrtausend v. Chr. dokumentiert. Kunst und Baukultur sind ohne den ästhetischen und leicht zu verarbeitenden Gips nicht zu denken.
Der Abbau erfolgt meist im Tagebau, das Gestein wird gebrannt und gemahlen. Durch die erneute Verbindung mit Wasser geht die Wasser-Gipsmehlmischung wieder in festes Gipsgestein über, das sich in frischem Zustand ideal formen und gestalten lässt. Für das plastische Modellieren in der Bildhauerei ist Alabastermodellgips der ideale Werkstoff.
Für die traditionellen Abguss-Techniken wie Gipsguss, Stein- und Bronzeguss ist Gips ist ein wichtiges Material.
Gipsmehl wird mit Wasser angesetzt. Dann wird mit dem anfangs weichen Gipsbrei die Form massiv aufgebaut, welche immer wieder verändert und weiter bearbeitet werden kann. Das hart gewordene Gipsgestein wird mit Meissel und Klöppel, Raspel, Gipsbeil, Säge, Messer u.a. weiter bearbeitet, immer wieder kann erneut weicher Gips aufgetragen für die gewünschte Form. So wächst die Form von innen nach außen. Der formalen Gestaltung sind technisch kaum Grenzen gesetzt, von fein und klein bis groß und monumental.
Gips eignet sich bestens für die weitere farbliche Gestaltung, von zarten Aquarellfarben bis zu Hammerschlaglack, Öl- und Acrylfarben, Vergoldungen, Einfärben des Gipsbreis mit Pigmenten…
Für eine gewisse Wetterfestigkeit kann die Oberfläche der Form mit Kunstharz, Lack, Öl oder Wachs versiegelt werden.